Knochenaufbau
Knochenaufbau im Kiefer:
Zahnimplantate sicher verankern
Ist der Kieferknochen für eine sichere Verankerung eines Zahnimplantates nicht ausreichend, so muss vor dem Einsetzen des Implantates (Implantation) ein Knochenaufbau erfolgen. Mit dem Begriff Knochenaufbau (Augmentation) werden unterschiedliche Verfahren bezeichnet, die sich in Aufwand, Schwierigkeit und den damit verbundenen Kosten deutlich voneinander unterscheiden. Die Facharztpraxis für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Iserlohn bietet Ihnen unterschiedliche Methoden des Knochenaufbaus, die wir individuell für jeden Patienten auswählen und Ihnen gerne im persönlichen Gespräch erläutern.
Knochenaufbau in Höhe und Breite
Eine wichtiger Unterschied ist, ob ein Knochenaufbau aufgrund fehlender Knochenhöhe (vertikal) oder reduzierter Knochenbreite (sagittal, transversal) erforderlich ist. Die knöcherne Wiederherstellung der Breite des Kieferknochens ist deutlich einfacher zu realisieren als die Gewinnung an Knochenhöhe. Das gilt allerdings nicht für den Sinuslift, der ein sehr sicheres Verfahren darstellt, um den knöchernen Boden der Kieferhöhle aufzubauen. Beim Knochenaufbau kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Die anatomischen Verhältnisse und das Ausmaß des Knochenmangels bestimmen die am besten geeignete Methode des Knochenaufbaus.
Socket Preservation: Kontur des Kieferknochens erhalten
Der Begriff Socket Preservation bezeichnet Maßnahmen unmittelbar nach der Zahnentfernung, die dem Erhalt der Kontur des Kieferknochen dienen. Das Ziel ist es, nach der Abheilung optimale Bedingungen für die Einbringung eines Zahnimplantates zu schaffen. Dafür wird das leere Zahnfach mit Knochenersatzmaterial aufgefüllt. Zeitgleich wird es mit einer Membran oder einem Zahnfleischtransplantat abgedichtet. So wird verhindert, dass die Kieferkammkontur zusammenbricht. Die Socket Preservation kann somit sinnvoll sein, wenn sich kurz nach der Zahnentfernung eine Implantation anschließen soll.
Knochenanlagerung mit körpereigenen Knochenspänen
Fehlt nur wenig Knochen in der Breite, so kann der notwendige Knochen während der Operation gewonnen und angelagert werden. Hierfür können körpereigene Knochenspäne genutzt werden, die beim Bohrvorgang mit einem speziellen Filtern aufgefangen werden. In manchen Fällen wird auch Knochenersatzmaterial verwendet, das mit körpereigenen Knochenspänen gemischt werden kann. Mitunter ist es sinnvoll, diesen Bereich mit einer Membran zu schützen, damit der Knochen bzw. das Ersatzmaterial ungestört einheilen können.
Knochenspreizung oder Bone Spreading
Ist der Kieferknochen für eine Implantation zu schmal, so kann er unter Umständen durch eine Knochenspreizung (Bone Spreading) in der Breite geweitet werden. Hierbei wird eine „spezielle Klopftechnik“ angewendet, um den Kieferknochen für das Einbringen des Implantats vorzubereiten. Beim Bone Spreading wird der schmale Kieferknochen mit Hilfe spezieller Meißel in ein inneres und ein äußeres Blatt gespalten. Das Zahnimplantat wird dann in den entstandenen Spalt eingebracht. Die verbliebenen Hohlräume können mit Partikeln aus körpereigenem Knochen oder Knochenersatzmaterial gefüllt werden. Die Klopftechnik ist für den Knochen sehr schonend ist, da kein Knochen „weggebohrt“ wird. Häufig wird die Klopftechnik vom Patienten als unangenehm empfunden, so dass sich eine milde Sedierung (Dämmerschlaf) empfiehlt.
Knochenblock im Kiefer fixieren
Ist bei Patienten eine Knochenspreizung nicht möglich, so kann ein größeres Knochenstück von einer anderen Stelle des Körpers entnommen werden – zumeist vom inneren Kieferwinkel. Nachdem der Knochenblock angepasst wurde, wird er mit kleinen Zugschrauben an der gewünschten Stelle im Kiefer fixiert. Der Knochenblock muss in der Regel erst drei Monate einheilen, bevor die Zugschrauben entfernt und das Implantat eingebracht werden kann. Auch hier kann es in der Einheilphase ratsam sein, den Knochen mit einer Membran gegenüber äußeren Einflüssen zu schützen.
Ihre weiteren Fragen rund um die Themen Knochenaufbau, Implantation und Zahnimplantate beantworten wir gerne in Abstimmung mit Ihrem behandelnden Hauszahnarzt in einem persönlichen Gespräch.